Rasen vertikutieren: 5 Tipps für einen gesunden Rasen

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Rasen vertikutieren mit Rechen

In jedem Garten sammeln sich mit der Zeit Unkraut und Moos. Mehr oder weniger – je nachdem wie schattig und feucht dein Garten ist. Wenn du deinen Rasen vertikutieren willst gibt es einiges zu beachten. Hier findest du eine  Schritt für Schritt Anleitung um deinen Rasen wieder in Form zu bringen.

Warum Rasen vertikutieren wichtig ist

Zu viel Unkraut und Moos im Garten nehmen den Rasenhalmen den Platz zum Atmen. Das Unkraut vermehrt sich weiter und drängt den Rasen zurück.

Das Vertikutieren ist eine Verjüngungskur für den Rasen. Dadurch wird der Rasen von Unkraut und Moos befreit und die Graswurzeln bekommen mehr Sauerstoff. Der Rasen wird luftiger, bekommt mehr Platz und kann sich wieder besser vermehren.

Rasen vertikutieren befreit den Garten von Unnötigem und schafft Platz für neues Wachstum.

Auch die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Dünger klappt mit vertikutiertem Rasen besser.

Rasen vertikutieren – Wann ist die beste Zeit?

Der Rasen kann von April bis September vertikutiert werden. Theoretisch. Denn in der Praxis wird der Garten in der warmen Jahreszeit intensiv genutzt.

Der Rasen braucht nach dem Vertikutieren einige Wochen Ruhe und Schonzeit.

Daher ist es empfehlenswert, den Rasen im Frühling oder Spätsommer zu vertikutieren. Außerdem wächst das Gras besser, wenn es nicht zu heiß ist.

Es sollte auch nicht zu kalt sein. Schließlich wird neuer Rasen gesät. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn es auch nachts nicht kälter als 10 Grad ist.

Der ideale Zeitpunkt ist im Frühling, ca. 2 Wochen nach dem Düngen.

Rasen vertikutieren: so geht es richtig

#1: Den Rasen mähen

Unmittelbar vor dem Vertikutieren ist es empfohlen, den Rasen zu mähen. Stelle den Rasenmäher auf die niedrigste Stufe und schneide das Gras so kurz wie möglich auf ca. 2 bis 4 mm.

Rasenmäher im Garten

© gartenerleben.com – Der Rasenmäher bereiten den Garten auf das Vertikutieren vor

Schritt 2: Rasen vertikutieren

Jetzt kommt der wichtigste Teil. Das eigentliche Vertikutieren. Doch welche Vertikutierer gibt es? Und was sind die Vor- und Nachteile?

Elektro-Vertikutierer

Elektro-Vertikutierer haben Messer auf der Unterseite, die durch Motoren angetrieben werden und den Boden mit Hilfe von Strom einschneiden. Die Arbeitshöhe ist einstellbar. Das beduetet, dass mit einem Hebel eingestellt werden kann, wie tief die Messer in die Erde eindringen sollen.

Außerdem haben sie eine Auffangbox, die das entfernte Unkraut sammelt. Das spart mühevolles Einsammeln des entfernten Unkrauts.

Die Elektro-Version hat aber auch Nachteile. Zum Beispiel das Kabel. Da das Gerät aber in der Regel 1 mal (max. 2 mal) im Jahr zum Einsatz kommt, lässt sich die eingeschränkte Bewegungsfreiheit verkraften. Auch die im Vergleich zu Elektro-Rasenmähern oder manuellen Geräten höhere Lärmbelastung ist vertretbar. Schließlich kommt das Gerät nicht so wie zum Beispiel der Mäher zum Einsatz.

Rasen Vertikutierer/Lüfter

© gartenerleben.com – Ein Elektro-Vertikutierer bei der Arbeit

Die Stärken von elektrisch angebtriebenen Vertikutierern:

  • Weniger Kraftaufwand dank Elektro-Antrieb notwendig als bei Hand-Vertikutierern
  • Einstellbare Arbeitshöhe je nachdem wie stark sich das Unkraut verbreitet hat
  • Fangbox sammelt Unkraut und spart mühevolles Einsammeln mit dem Rechen
  • Kompakte Größe: Elektro-Vertikutierer sind kleiner als Rasenmäher und können problemlos verstaut werden

Die Nachteile von Elektro-Vertikutierern:

  • Das Kabel schränkt die Bewegungsfreiheit ein
  • Sie brauchen mehr Platz und sind lauter als Handvertikutierer

Handvertikutierer

Handvertikutierer fest montierte Messer, die mit manueller Kraft den Boden einschneiden. Sie sind klein, kompakt und praktisch geräuschlos. Es gibt kein störendes Kabel und Handvertikutierer können fast überall verstaut werden. Sie sind aber eher nur für kleinere Stellen geeignet, weil sie viel Kraft und Zeit brauchen. Das entfernte Unkraut und Moos muss mit dem Rächen eingesammelt werden.

Die Vorteile von Handvertikutierern auf einen Blick:

  • Bewegungsfreihet: Kein störendes Kabel
  • Kompakt und klein: Sie brauchen kaum Platz und können leicht gelagert werden
  • Praktisch geräuschlos: Es gibt keine Motoren die Lärm machen
  • Gut für kleine Stellen geeignet

Die Schwächen von Handvertikutierern:

  • Sie brauchen viel Kraft und sind nur für kleine Stellen geeignet
  • Mehr Aufwand – keine Auffangbox: Das Unkraut muss mit dem Rächen eingesammelt werden
  • Weniger Komfort als mit dem Elektro-Vertikutierer

Rasen vertikutieren Anleitung – Schritt für Schritt

Der Rasen sollte trocken sein. Stelle den Vertikutierer auf die mittlere Stufe. Wenn sich das Unkraut schon stark verbreitet hat oder der Boden uneben ist, kannst du die Arbeitshöhe auch so einstellen, dass die Messer tiefer in die Erde eindringen. Mehr als 3 mm Tiefe sollten es auf keinen Fall sein.

Achte darauf, dass du die Verkabelung so vorbereitest, dass du ausreichend Bewegungsfreiheit hast. Wenn du einen Elektro Rasenmäher hast, dann ist das Vertikutieren vertraut für dich. Es funktioniert ähnlich.

Vertikutiere den Rasen zuerst der Länge nach und anschließend quer, damit ein Schachbrettmuster entsteht. Achte darauf, dass du nicht zu lange an einer Stelle bleibst, da sonst der Rasen zu intensiv bearbeitet wird. Nur wenn eine Stelle stark von Moos oder Unkraut befallen ist, kannst du den Bereich länger mit dem Vertikutierer bearbeiten.

Leere die Auffangbox regelmäßig. Wenn sie voll ist landet das entfernte Unkraut auf dem Rasen und du musst mehr mit dem Rächen arbeiten.

Schließlich sammelst eventuelle Überreste mit dem Rächen ein. Wenn das Schachbrettmuster fertig vertikutiert ist, hast du den wichtisten Schritt erledigt.

3. Rasensamen säen

Dein Garten hat jetzt einige kahle Stellen. Keine Sorge. Du hast dem Rasen Gutes getan, obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht.

Damit sich nicht wieder Unkraut verbreitet, sollten die kahlen Stellen sofort nach dem Vertikutieren mit Rasensamen gesät werden. Es gibt für die Nachsaat kleine Packungen mit Rasensamen die dafür bestimmt sind. Je nach Verpackung kannst kannst du die Samen direkt aus der Box streuen, oder im Zweifel einfach eine Hand voll Rasensamen auf den kahlen Stellen verteilen.

Rasen Samen säen

© gartenerleben.com – Kahle Stellen mit Rasensamen

Wichtig ist dabei, dass die Temperatur auch Nachts nicht weit unter 10 Grad fällt und der Rasen in den nächsten Tagen ausreichend Wasser bekommt. Dazu gleich mehr.

Tipp Nr. 4: Rasen mit Kalk versorgen (bei Bedarf)

Bei starkem Moosbefall hilft Kalk. Und jetzt wo der Rasen vertikutiert ist, bekommen die Wurzeln nicht nur mehr Sauerstoff, auch Kalk kann seine Wirkung besser entfalten.

Um auf Nummer Sicher zu gehen ob Kalk für deinen Garten sinnvoll ist kannst du den pH-Wert des Bodens bestimmen. Dazu gibt es Boden Testgeräte oder einfache Teststreifen.

Den Kalk gibt es als Granulat und er kann einfach mit der Hand verteilt werden. Wichtig: Bitte trage unbedingt Handschuhe und vermeide direkten Kontakt mit der Haut.

Rasen Kalk

© gartenerleben.com – Kalk bekämpft Moos

Zu viel Kalk oder auf Verdacht kalken ist nicht empfehlenswert und kann den Rasen schädigen.

Scrhitt Nr. 5: Rasen schonen und regelmäßig gießen

Rasen vertikutieren tut dem Rasen gut, es bedeutet aber auch Stress für die Rasenhalme. Sie brauchen jetzt eine Pause und einige Wochen Schonfrist.

Außerdem brauchen die neuen Samen ausreichend Wasser, damit neuer Rasen wächst. Bewässere den Rasen und speziell die Kahlen stellen früh morgens oder spät am Abend. Je nachdem wie heiß es ist 2 mal am Tag. Vermeinde es, den Rasen in der Mittagssonne zu gießen.

Fazit: Rasen vertikutieren – weniger Unkraut, mehr Rasen

Das Vertikutieren befreit deinen Rasen von allem was ihm Kraft raubt. Egal ob Unkraut, Moos oder Rasenfilz. Der Vertikutierer entfernt das oberflächliche Unkraut und die tieferen Rasenwurzeln bleiben. Rasen vertikutieren schafft Platz für neues Wachstum. Die Rasen-Wurzeln werden mit Sauerstoff versorgt und Kalk und Dünger können besser wirken.

Der richtige Zeitpunkt ist im Frühling, wenn es nicht mehr kälter als 10 Grad wird und ca. 2 Wochen vorher der Rasen gedüngt wurde.

Zuerst Rasen mähen, dann vertikutieren. Eventuell noch den Rasen kalken. Und schließlich neue Samen säen, den Rasen schonen und regelmäßig gießen. So steht der Verjüngungskur für den Garten nichts im Weg.

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